Putenmast ohne Schnabelkürzen – geht das?

Gerade bei Puten sind Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus stark ausgeprägt. Die genauen Ursachen konnten bislang nicht ausreichend geklärt werden. Ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gefördertes Modell- und Demonstrationsvorhaben sollte Klarheit bringen. Doch das Ergebnis fällt eher ernüchternd aus.

Teilnehmer der Untersuchung berichten, dass sie beinahe täglich Puten mit offenen Pickstellen behandeln mussten. In keinem der beteiligten Demonstrationsbetriebe konnte der Auslöser für das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus klar ermittelt werden. Zweifellos ist das Phänomen Federpicken und Kannibalismus ein vielschichtiges Thema. So können etwa kurzfristige Verbesserungen etwa durch Beschäftigungsmaterialien erreicht werden, allerdings waren diese in der Untersuchung nicht immer von Erfolg gekrönt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Licht. Hier konnte in akuten Fällen eine temporäre Lichtreduzierung Federpicken am besten reduzieren. Leider lässt sich dies nur schwer mit dem Wunsch nach einer natürlichen Beleuchtung im Stall vereinen. Schließlich hat auch die Genetik der Tiere einen gewissen Einfluss. Zuchtfirmen haben bereits das Merkmal Federpicken/Kannibalismus in ihren Zuchtindex integriert. Bis sich die Ergebnisse jedoch in der Praxis zeigen, braucht es Zeit.

Nach den Erkenntnissen des MuD Tierschutz ist damit zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Verzicht auf das routinemäßige Schnabelkürzen bei Puten nicht möglich. Trotzdem bleibt der Verzicht auf Schnabelkürzungen das Langzeitziel. Es muss also eine Lösung gefunden werden.

Hier setzt die Tierwohlinitiative von Dr. Eckel an. Als eines der ersten Unternehmen bietet Dr. Eckel Futterzusätze an, die speziell entwickelt wurden, um das Tierwohl nachhaltig zu verbessern. MagPhyt wurde speziell zum Schutz vor stressbedingten Verhaltensstörungen entwickelt. Der Futterzusatz vereint erstmalig das Anti-Stress-Mineral Magnesium mit der beruhigenden Wirkung des Hopfens. In der Schweinemast und Ferkelaufzucht ist MagPhyt bereits zur Unterstützung gegen Kannibalismus im Einsatz und konnte in Studien und der Praxis seine Effektivität unter Beweis stellen. Durch die nachgewiesene Effektivität hat MagPhyt damit auch ein hohes Potenzial als Anti-Stress-Futterzusatz für die Geflügelmast und deren besondere Anforderungen. Mit MagPhyt möchte Dr. Eckel seinen Teil dazu beitragen, das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus zu reduzieren und eine Lösung für eine Putenmast ohne Schnabelkürzungen zu finden.

 

Zum Hintergrund: Am 9. Juli 2015 einigten sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die deutsche Geflügelwirtschaft auf den Ausstieg des routinemäßigen Schnabelkürzens bei Legehennen und Mastputen. Mit der Vereinbarung zeigte die Geflügelwirtschaft, dass sie einen neuen Weg gehen wird und ab dem 1. August 2016 keine Schnäbel bei Legehennen mehr kürzt. Aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Erkenntnisse und Unterschiede zwischen den Tierarten wurde bei Puten das Ziel gesetzt, ab dem 1. Januar 2019 auf das Schnabelkürzen zu verzichten. Um hier die Tierwohlaspekte Federpicken und Kannibalismus mit einzubeziehen, haben sich die deutsche Geflügelwirtschaft und das BMEL darauf verständigt, dass der Verzicht auf Schnabelkürzen bei Puten erst dann erfolgen kann, wenn ausreichende Erkenntnisse und Möglichkeiten zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus vorliegen. Federpicken und Kannibalismus sind nicht nur für das Tierwohl wichtige Indikatoren. Sie führen auch zu enormen wirtschaftlichen Schäden. Erhöhtes Federpicken hat eine erhöhte Mortalität und Nottötungen zur Folge. Unterzeichner dieser Tierwohlmaßnahme waren der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V., der Bundesverband Deutsches Ei e.V. sowie der Verband Deutscher Putenerzeuger e.V. Auch der niedersächsische Tierschutzplan sieht einen entsprechenden Verzicht auf das Schnabelkürzen bei Mastputen zum 31.12.2018 vor. Seit der Einigung gab es eine Vielzahl von Untersuchungen. Einige gehörten zu dem MuD Tierschutz zum Auftreten von Federpicken und Kannibalismus bei Mastputen.